engl. Resistance, Druckverlustbeiwert oder Behinderungsbeiwert der Luftströmung in den Atemwegen von den natürlichen Atemöffnungen bis in die Lunge. Seine Maßeinheit ist Druck(Bedarf) pro Strömungsstärke und wird üblicherweise in hPa/(l/s) angegeben.
Die Strömungswiderstände der Bronchien, insbesondere der kleinen Verzweigungen in der Lunge und die Eintrittsöffnungen in die Lungenbläschen behindern eine freie Luftströmung. Auch die oberen Atemwege im Hals-, Nasen- und Rachenbereich behindern die Luftströmung insbesondere dann, wenn eine obstruktive Apnoe vorliegt. Bei einem Totalverschluss der Atemwege ist der Atemwegswiderstand unendlich groß.
Der Atemwegswiderstand ist der wichtigste atemphysiologische Parameter überhaupt und gibt an, wie viel Druck die Atemmuskulatur erzeugen muss, damit ein bestimmter zum Leben erforderlicher Atemluftstrom zustande kommt. Damit bestimmt der Atemwegswiderstand nahezu allein, wie groß der Anteil derjenigen Pumpenergie ist, die der menschliche Organismus für die Aufrechterhaltung des Atemvorgangs bereitstellen muss.
Der Atemwegswiderstand ist vom Füllungszustand der Lunge abhängig und bei maximaler Inspiration infolge der Weitstellung aller Atemwege am kleinsten.
Der Mittelwert des Atemwegswiderstandes setzt sich aus einem inspiratorischen und einem exspiratorischen Anteil zusammen und beträgt bei einem gesunden Erwachsenen etwa 1,8 hPa/(l/s). Ein mittlerer Atemwegswiderstand von größer als 3,5 hPa/ (l/s) gilt als pathologisch und ist behandlungsbedürftig.
Zur exakten Bestimmung des Atemwegswiderstandes ist ein Ganzkörperplethysmograph erforderlich. Während der Untersuchung mit diesem aufwändigen Gerät sitzt der Patient in einer abgedichteten Kammer und führt nach Anweisung des Untersuchers bestimmte Atemmanöver aus. Dabei werden Atemflow, Atemvolumen, Kammerdruck des Gerätes und Mund-Verschlussdruck registriert. Ein Computerprogramm errechnet daraus den Atemwegswiderstand.