Schnarchen

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Rhythmisches strömungsbedingtes Zusammenziehen der oberen weichen Atemwege im Rachenbereich

Im Rachenbereich bestehen die Atemwege aus weichem Gewebe. Zwischen Zungengrund und hinterem weichen Gaumen gibt es eine Engstelle, in der die Luft schon bei normaler Atmung mit Spitzengeschwindigkeiten von 80 km/h strömt.

Je schneller Luft strömt, desto kleiner ist der Luftdruck. Das soll an einem anschaulichen Beispiel demonstriert werden:

Jeder kennt es, dass auf der Straße der Abstand zwischen Autos mit zunehmender Geschwindigkeit steigt. Dadurch sinkt natürlich die Gewichtsbelastung pro Meter Fahrbahn ab. Auch Luftmoleküle vergrößern ihren Abstand zueinander, je schneller die Luft strömt und dadurch sinkt der Luftdruck gegen die Wandungen der Atemwege.

Zusätzlich können Druckverluste beim Einströmen der Luft in Nase oder Mund entstehen. Auch dadurch ist der Luftdruck gleich hinter der Einströmstelle geringer als der atmosphärische Luftdruck im Schlafzimmer. Im Rachen wird ein strömungsbedingtes Vakuum erzeugt und die Wände der engsten Stelle des Atemweges, dort wo die Geschwindigkeit am größten ist, klatschen zusammen. Die Strömung stockt abrupt.

Dadurch verschwindet der strömungsbedingte Unterdruck im Rachen und die Wände des kollabierten Atemweges gehen sofort wieder in ihre Normalposition. Jetzt kann die Strömung neu einsetzen, aber nur bis der Atemweg bei genügend starker Strömung erneut kollabiert. Das geschieht in jeder Sekunde mehr als 20 mal und erzeugt das bekannte Schnarchgeräusch.

Das Gaumensegel ist an der Entstehung des Schnarchens vollkommen unschuldig, wird aber vom Schnarchvorgang stark in Mitleidenschaft gezogen. Es kann allerdings anschwellen und die Atmung zusätzlich behindern.

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